Geschriebenes
John Hattie warnt vor falsch verstandener Individualisierung des Lernens, Deutsches Schulportal, 27. Okt 2025
Bildungsforscher John Hattie warnt davor, dass eine falsch verstandene Individualisierung des Lernens, die sich hauptsächlich auf Allein- und Eigensteuerung der Schüler konzentriert, das Lernen oft behindert. Hattie kritisiert, dass das Konzept rhetorisch überhöht sei, empirisch schwache Effekte zeige und die Schüler dazu verleite, nur das zu tun, was sie bereits beherrschen. Er betont, dass Lernen von kognitiven Herausforderungen, der Klarheit der Lehrkraft und dem gemeinschaftlichen Austausch lebe. Anstelle der reinen Individualisierung plädiert er für ein “maßgeschneidertes Lernen”, das auf einer professionellen Diagnostik der Lehrkräfte basiert und anspruchsvolle Aufgaben für alle im Rahmen des gemeinsamen Lernens bietet.
John Hattie: Weniger Lehrplan, mehr Leidenschaft, Deutsches Schulportal, 27. Jan 2025
Bildungsforscher John Hattie kritisiert die Überfrachtung der Lehrpläne mit zu vielen Inhalten, da dies ein tiefes Verstehen verhindert. Er fordert, dass weniger gelehrt werden solle, um mehr Raum für das Wesentliche zu schaffen. Hattie betont die Notwendigkeit einer gemeinsamen “Big Idea” (Kernidee) in jedem Fach und jeder Schule als klaren Leitstern, um eine gemeinsame Sprache und Fokussierung auf das Lernziel zu ermöglichen. Entscheidend für den Lernerfolg sei zudem die Leidenschaft der Lehrkräfte, denn ihre eigene Begeisterung und Neugier übertragen sich auf die Schüler. Hattie plädiert dafür, den Fokus von der bloßen Stoffvermittlung auf die Tiefe des Verstehens und die pädagogische Leidenschaft zu verlagern.